Wie bei allem in Xpoch gibt es auch bei den Theatern mindestens zwei Varianten, die nicht kompatibel zu sein scheinen.
Zum einen gibt es die Oper und das Imperiale Schauspiel, Häuser, gelegen in der Altstadt, besucht von den Wohlhabenden und Vornehmen, die hier Klassiker rezipieren, sich der Gesellschaft zeigen und Ovationen geben statt zu klatschen. Den Schauspielern dieser Häuser hängt zwar immer noch ein gewisser lasterhafter Ruch an, aber es gilt unter den jungen Männern der feinen Gesellschaft als durchaus vorteilhaft, mit einer der bekannteren Schauspielerinnen gesehen zu werden, die allerdings ihre Begleiter fast so häufig wechseln wie ihre Gardrobe. Niemand käme dabei auf die Idee, dass eine solche Beziehung von Dauer sein könnte.
Auf der anderen Seite gibt es die Schmierentheater, die von kleinen, armen, manchmal immernoch fahrenden Gruppen aufgeführt werden. Derbe Stücke zur Belustigung des einfachen Volkes, aufgeführt überall dort, wo es einen Raum dafür gibt.
Drei neue Formen sind jedoch in den letzten Jahren entstanden.
Da ist zum einen das Singspiel, welches von vielen als Oper für das Volk betrachtet wird und oft tatsächlich die Qualität seines Vorbildes erreicht, und, dank modernerer Stücke, manchmal sogar übertrifft.
Zum zweiten gibt es einen kleinen Kreis von sogenannten Metropolisten, deren Stücke sich mit dem gesellschaftlichen Elend beschäftigen, Armut, Verrohung, Entfremdung von Natur und Arbeit. Nicht immer politisch, stehen diese Stücke nichts desto trotz unter ständiger Beobachtung und werden öfter abgesetzt als irgend eine andere Form von Theater.
Als drittes sind die Varietes wohl ebenfalls an dieser Stelle einzuordnen. Diese finden sich ausschließlich an der Kurzengasse in der Neustadt, wo sich sieben Häuser fast aneinander drängen. Sechs der sieben Häuser werden ausschließlich von Männern frequentiert, das siebte, das Goldene Haus, zeigt weniger anrüchige Vorstellungen und ist für seinen leicht politischen Unterton bekannt.