Es dämmerte, als sie sich auf den Rückweg machten. Erst als sie in die Feldstraße einbogen, hörten sie auf, sich ständig nach allen Seiten umzublicken. Und auch erst jetzt konnten sie wieder miteinander sprechen. Malandro wartete schon an dem Haus mit der eins.
"Und?"
"Nichts und." Skimir blickte auf seine Füße. "Lier war da, hat mir Quatsch erzählt."
"Lier? Aber die wohnt doch in der 21! Dann haben sie euch wirklich erwartet."
"Weiß ich doch alles."
"Drecks Brenner. Mann, bin ich froh, wieder hier zu sein." Erleichtert betrachtete Walter die dreckigen Häuser der Feldstraße, während die anderen zustimmend nickten. Schweigend gingen sie weiter bis zur 3, wo Tiscio hauste. Erst da beendete Walmo das schweigen.
"Was hat sie denn nun gesagt?"
"Sie behauptet, dass er zu Onkel gegangen ist."
Die anderen blickten ihn sprachlos an.
"Ach du verdammte Scheiße. Wenn die Ritter da reinkommen, sind wir verloren." Vor Wut schlug Tiscio gegen die Hauswand.
Wieder folgte schweigen. Malandro blickte auf Tiscios Hand. Bei dem schwachen Licht der wenigen Gaslaternen konnte er nicht sicher sein, ob er sie sich blutig geschlagen hatte.
"Ich glaube nicht, dass die Ritter da mit machen. Warum sollten sie?"
"Ich weiß es doch auch nicht. Alles Quatch. Lier spinnt und die Brenner sind sowieso alles Hampelmänner." Malandro wich erschrocken vor Skimirs Ausburch zurück. Trotzdem spürte er, dass Skimir nicht wirklich hinter seinen Worten stand. Zu ungeheuerlich war die Lüge, um wirklich eine zu sein, und das wußten sie alle.
"Wir können's jetzt sowieso nicht ändern. Wir müssen eben vorsichtiger sein." Tiscio, überraschend einsichtig, auch wenn der Grund seiner Einsicht gleich darauf folgen sollte. "Ich muß jetzt rein, mir meine Packung abholen, dann habe ich es wenigstens hinter mir. Will nicht noch später kommen. Morgen selbe Zeit." Und mit einem Tippen an die Mütze verschwand er durch die Tür zur drei, während die anderen sich trennten und ihren eigenen Behausungen zustrebten.