Drumkum, so nannten die Yaks ihre Treffen auf Märkten, bei denen sie Neuigkeiten und auch Gefallen tauschten. Es war ein Wort, dass sich in die Sprache der Menschen von Xpoch eingeschlichen und besonderen Anklang bei den Banden gefunden hatte.
Drumkum nannten auch die Feldstraßler ihre Treffen. Es gab ihnen ein wenig das Gefühl, eine wichtige Bande zu sein. Allerdings beriefen sie ihre Drumkums nur sehr selten ein. Meist trafen sie sich einfach so, schließlich war die Strasse recht überschaubar.
Heute jedoch hatte Tiscio die Jungs noch vor ihrem Weg zur Arbeit eingesammelt, damit sie sich beraten konnten. Es blieb nicht viel Zeit, denn die Schienen durften sie nicht verpassen und Malandro mußte in eine andere Richtung.
Es war ungewöhnlich, dass der aufbrausende, nicht allzu schlaue Tiscio ein Drumkum einberief, wenn man jedoch daran dachte, dass er derjenige war, der am meisten Schläge austeilte und damit oft auch einsteckte, war es vielleicht nur natürlich, dass er sich Gedanken um ihr Problem machte.
"Was machen wir?" Malandro hätte gewiss nicht gesagt, dass Tiscio etwas plump war. Es war jedoch kaum abzustreiten, dass er keinen großen Redner abgab. Nachdem alle schweigend zu Boden geblickt hatten, um nur nicht auf Skimir kucken zu müssen, ergriff schließlich Malandro das Wort. Er hatte das Gefühl, als würde man es von ihm erwarten.
"Wir sollten ..."
"Ich muß hingehen." So viel zu Malandros Führerrolle. Er hätte nicht gewagt, es Skimir vorzuschlagen. Keiner von ihnen hätte es gewagt. Die Regeln waren gebrochen worden und keiner konnte jetzt noch erahnen, was weiter geschehen würde.
"Schnell. Ich glaub nicht an den Vorhersagequatsch, aber das Zeug, dass Vilet gesagt hat, macht mich kirre."
"Dann heute Abend. "
"Ich gehe allein, ich habs eingebrockt, ich brock's aus."
Sie nickten. Es wäre für Skimir leichter gewesen, allein zu gehen, wenn er die Hilfsangebote der anderen hätte ablehnen können. Aber das stille Nicken der anderen schmerzte, zeigte es doch, dass sie ihm tatsächlich die alleinige Schuld gaben und ihm nicht helfen würden.
"Wir geben dir aber Rückendeckung." Tiscio brach das unangenehme Schweigen. Auch auf seine Worte nickten alle und Skimir hatte plötzlich wieder das Gefühl, nicht allein zu sein.