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Bannung von Finans Fluch

Am Morgen nach Fachtnas überstürzter Flucht vor Heidan und der anschließenden Vereinbarung drängt Chacota Fachtna, den schweren Weg nach Euth anzutreten: „Fachtna, warte nicht länger, bricht auf. Yolande und Aaron werden euch begleiten." Doch als Yolande zu Finan blickt, schüttelt dieser den Kopf: „Nie habe ich gesagt, dass ich mich vor einem Priester erniedrigen werde. ICH kann meine Last sehr gut alleine tragen."

Yolande bleibt apprupt stehen. Sie schaut auf Finan, dann in den Himmel und wieder auf Finan.
"Was?" Unglaube ziert Ihr schönes Gesicht, "Was hast Du gesagt?" Sie geht zu Finan. Kurz vor Ihm bleibt Sie stehen.

"Was soll das heissen, Du willst nicht mit zum Priester? Sie stellt sich zwischen Finan und die anderen. "Schatz.."

Aus Ihrem Mund klingt das Wort seltsam, fremdartig. "...das kann nicht dein Ernst sein" sie spricht leise. "Das ist die Chance. Wir werden nicht so schnell wieder in diese Position kommen. Ich möchte, daß Du das machst, ich will das Du das machst." Hör´ auf hier den grossen selbstsüchtichen Mertyrer die miemen. Das bist Du nicht. Du musst niemandem etwas beweisen. Ich liebe Dich und ich will nicht schon wieder zwischen Deinen Stolz und Chaco´s Ego geraten, okay? Also bitte." Sie küsst Ihn sanft und schaut ihm tief in die Augen.

„So, fängst DU jetzt auch schon an MICH erziehen zu wollen. Ich lasse mich nicht herum kommandieren, das kannst du dir gleich wieder abgewöhnen. Märtyrer, die mit leidender Miene herumlaufen gibt es hier wahrlich genug", er streift mir einem Seitenblick Chacota, „ich kann sehr gut für mich alleine entscheiden." Finan steht trotzig vor Yolande, die Arme vor der Brust verschränkt, doch sein Blick wandert unsicher zu Fachtna, wie eine Entscheidung erwartend.

Fachtna zu Finan: "Gemach, gemach, niemand wird in dieser Sache entscheiden ausser dir selbst. Ich fuer meinen Teil bin es Leid staendig wie ein Aussaetziger behandelt zu werden. Daher will ich mich dieser Pruefung unterziehen. Auch wenn ich glaube, dass dies nicht ganz ungefaehrlich ist. Aber genau deswegen kann niemand dir deine Entscheidung abnehmen und wenn du mich nicht begleiten willst, so werde ich diesen Wunsch respektieren und alles mir moegliche tun, dass dieser Wunsch auch von allen anderen respektiert wird! Was meinst du dazu...?
Yolande schrickt zurück ob des Ausbruchs geballter Agressivität seitens Finans.
Völlig paralysiert steht sie da wärend Fachtna mit seinem Bruder redet. Die Worte wehen dahin, kaum Ihren Geist berührend. Und plötzlich bemerkt sie in Ihrem inneren eine Erkenntniss die wohl aus dieser Situation geboren wurde.
Noch nie hatten Worte sie in diesen traumatisierten Zustand versetzt. Etwas kämpfte in Ihrem inneren dagegen an.
Doch sie war nicht mehr Herr Ihres Seins. Es war zu spät und sie erkannte es. Sie liebte Finan. Das war die einzige Erklärung, es gabt nur diese ein. Wie sonst war es zu erklären was Finans Worte in Ihr anrichteten?!!
Sie schaut auf und sieht Finan. ".........Fi......Scha........ich verstehe das nicht. Warum bist Du so.......so.....Dir will doch niemand etwas böses. Ich .....ich liebe Dich....wirklich ...auch wenn Du ......auch wenn Du anders sein solltest als wir......es ist mir egal. Ich............ich weiss nicht........." Sie dreht sich um und geht langsamen Schrittes weiter den Weg, versunken plötzlich in Ihren Gedanken die sich nur um eine Sache, einen Mann drehen...

„Aber glaubst du wirklich, dass es nach deinem Besuch besser wird? Ich will so geliebt werden wie ich bin! Jeder in dieser Gruppe versucht für andere zu entscheiden - warum bloß!" Er dreht sich wieder zu Yolande: „Sag es mir, bitte! Warum versuchst du mich zu drängen, wo du meine Meinung doch kennst? Mit Worten, Küssen; was wirst du tun, wenn ich nicht mache, was du willst, mir deine Liebe entziehen? Bitte, nur zu!" Finan wird bei seinen Vorwürfen immer lauter, aber seine Stimme bricht fast. Dann erst erkennt Finan, dass Yolande sich von ihm abgewandt hat, erst jetzt dringen ihre Worte zu ihm durch. Hin und her gerissen steht er dort, dann stürzt er mit einem Aufstöhnen hinter der Bardin her, der sein Herz gehört.

„Yolande!!!! Es ist einfach so . . . noch nie hat mich jemand geliebt . . . nie solche Worte . . . für mich! Ich will dich für mich alleine!" Die letzten Worte sind fast bis Euth zu vernehmen.

Yolande bleibt nicht stehen, sie hört die Worte Ihres Geliebten, seine verletztenden Worte dringen an Ihr Ohr. Seine Hände ereichen ihrer Schultern, halten sie. Sie versucht weiterzugehen mit gerade genug Kraft um Ihn merken zu lassen, dass sie sauer ist. Sie dreht sich nicht um. Stattdessen sagt sie: "Ist Dir Dein Stolz wichtiger als Dein Herz? Auch ich liebe zum ersten mal doch habe ich keine Angst mich diese Liebe hinzugeben. Sag nie wieder so leichtfertig ich solle Dich verlassen. Denn dann könnte es für eine Reue zu spät sein." Sie dreht sich nun doch um, in ihren Augen glitzern kleine Bäche aus Tränen die Ihre Wangen zieren. "Verdammt, warum könnt Ihr Männer nicht einmal nachdenken bevor Ihr etwas tut. Merkt Ihr, merst Du denn nicht, daß Du jemanden damit verletzt??!" Sie stösst Finan von sich, dreht sich erneut herum und geht den Weg hinab,Ihr Gesicht in den Händen vergraben.

Finan steht dort und er ruft Yolande nach: „Wohin willst du? Ich gehe ja zu dem verdammten Priester, was soll ich denn sonst tun, wenn ich bei euch - bei dir - bleiben will? Aber ich will nicht erpresst werden . . . ich wollte dir nicht weh tun . . ." Dann verändert sich sein Stimme, widerspenstig erklingt es: „Es sind doch nur Worte, ich habe nicht überlegt - ich habe dir doch nichts getan! Ist es so leicht, deine Liebe zu verlieren!?"

Yolande dreht sich um. In Ihren Augen glitzert die Kampfeslust, "Nur Worte? Diese Worte verletzen. Natürlich hast Du nicht überlegt. Ihr Männer tut das ja nie." Sie schaut, für den geübten Beobachter zu sehen, auf Satres und Fachtna.

"Niemand will Dich zu irgend etwas zwingen. Findest Du, es ist etwas gutes einen Dämon in sich zu haben? Ich denke nicht. Zerfrisst Dich nicht die Neugier, die Ungewissheit, die Angst, es könnte Dich jederzeit übermannen? Mich zerfrisst all dies. Ich liebe Dich. Wie oft eigentlich noch muss ich dir das sagen, bis Du verstehst was das bedeutet? Ich ...ach vergiss es. Lass uns etwas spazieren gehen, ich will nicht, daß die anderen all dies mitbekommen." Sie schaut dabei entschuldigend in Chaco´s Richtung.
Sie nimmt versöhnend und etwas resigniert aber auch etwas zaghaft Finans Hand...

Finan schüttelt Yolandes Hand ab: „So, du glaubst also auch, dass ich besessen bin!? Willst du auch in meinen Kopf eindringen wie Aaron?" Dann folgt er Yolandes Blick zu Chacota und Fachtna und spricht mit lauter, empörter Stimme:
„Bin ich dir peinlich vor deinem ‘Vater’", er spuckt das Wort aus, „von mir aus kann er alles mithören!" Er dreht sich zu Chacota und ruft: „Sie liebt mich, verstehst du!" Finan wendet sich wieder Yolande zu, er ergreift diesmal ihre Hand: „Ich habe keinen Dämon in mir, und wenn, dann lebe ich schon eine ganze Zeit mit ihm - und nicht schlecht."

Chacota steht bei Finans Ausbruch reglos neben Fachtna, seine Miene für Yolande nicht zu lesen, dann dreht er sich langsam um.

Bei den Worten wird Yolandes Gesicht düster, dann erhaben. Sie stösst Finan unsanft von sich. Ihre Gestallt wirkt grösser und Ihr Charisma hat auf einmal eine erschreckende Wirkung. Sie schaut ernst und erwachsen auf Finan.

"Verdammt, was denkst Du Dir eigentlich hier beweisen zu müssen. Ich bin nicht Dein Schatz, Dein Triumph, Deine Beute in Deinem Kampf mit Satres. Ich bin es Leid, daß Ihr Eure kleinen Streiterein auf meinem Rücken ausfechtet. Ich habe keine Lust mir mein Herz brechen zu lassen, auch wenn es dawohl schon zu spät ist. Macht was Ihr wollt. Keinen interessiert es doch wirklich was ich denke. Und wenn ich es sage, werden mir die Worte im Mund verdreht. Nie habe ich gesagt, daß ich glaube das Du besessen bist. Ich weiss es so wenig wie Du. Nur bin ich es leid, daß Du wohl nicht auf mich eingehen willst. Immer musst Du Dir etwas vor Satres beweisen. Ich bin es satt, Dein Spielball zu sein." Sie zieht Ihren Mantel um die Schultern. Beim umdrehen sagt sie noch "Komm wieder wenn Du Dir sicher bist, das Du mich liebst und nicht nur weil ich eine Eroberung bin in Deinen Augen vor Chacota." Ihre Augen blitzen ernst und Ihr Schritt verheisst eine gewisse Agression..................so geht sie Richtung Stadt.
Finan läuft ihr nach: „Versteh doch! Noch nie hatte ich jemandem im Leben für mich alleine." Als er sie eingeholt hat, wird seine Stimme leiser: „Ich fühle mich wie Fachtna, ständig werde ich beobachtet, egal was ich tue folgen mir diese Augen . . . immer beurteilt er mich an den Ereignissen in Xpoch! Aber ich konnte doch nicht . . . „ er blickt hoch, seine Augen nun berechnend, „soll ich dir was verraten?"

Yolande bleibt erneut stehen, man sieht Ihren Augen an, daß sie etwas generft ist. "Für Dich alleine?" Sie lacht etwas. "Was bin ich, eine Brosche, ein Schuh, ein Umhang den man erwerben kann und der einen Schmückt? Nein mein Lieber, das bin ich wirklich nicht." Man sieht Ihr an welchen Schmerz ihr die möglichen Konsequenzen Ihrer Worte jetzt schon bereiten. "Was willst Du mir sagen? Was willst Du mir verraten? Und will ich es wissen?" Sie überlegt kurz. "Ich warne Dich, wenn Du versuchst einen Keil zwischen mich und die anderen zu treiben, sind wir die längste Zeit Freunde gewesen." Sie schaut Finan eindringlich an "Ich liebe Dich, aber ich gebe nicht alles auf und ich weiss was Freunde bedeuten, ich hatte in....meiner Heimat nur Freunde die mir eine Familie waren, sonst niemanden. Das kannst Du auch haben, eine Familie, hier bei mir, bei Deinem Bruder. Also überlege Dir was Du sagst und was Du lieber auf ewig für Dich behalten solltest." Abwartend steht sie vor Finan.

„So habe ich es nicht gemeint; ich weiss, dass du keine Trophäe bist, aber ICH bin es, in den du dich verliebst hast, nicht wahr? Ich will weder dich noch Fachtna verlieren . . . ich will, dass du weißt, dass du dich auf mich verlassen kannst, du brauchst niemand anderen!" Er blickt Yolande zornig an: „Aber ich verstehe nicht, wieso ihr euer Leben in Xpoch riskiert habt, wenn weder Liebe noch Familie euch binden." Seine Stimme wird fester: „Ich will doch nur, dass du mehr über deinen „Herzensvater" erfährst. Dinge, über die er vielleicht lieber schweigen würde, die du aber wissen musst!"

Yolande streicht Finan sanft über die Wange. Sie hatte nach Ihrem Ausbruch eine andere Reaktion erwartet. "Ich weiss, daß Du mich nicht verlieren möchtest, ebenso wenig wie Fachtna. Aber wenn Du willst, daß ich weiss das ich mich auf Dich verlassen kann dann beweise es! Ich will mich nicht ständig streiten Schatz. Und wie soll ich mich auf Dich verlassen können wenn ich nicht einmal weiss das Du immer auch Du bist und nicht doch ein ......" man sieht Ihr an wie schwer sie sich tut es zu sagen "...Du weisst was ich meine." Sie schaut zu Boden und wechselt dann unvermittelt das Thema, und doch, man sieht, daß sie es lieber Ausgesprochen hätte.

"Uns verbindet tiefe Freundschaft und was mich und Satres verbindet, ich liebe Ihn.....wie einen Vater. Das verbindet mich mit Ihm, so wie Dich Deine Liebe mit Fachtna verbindet." Sie schaut den Weg entlang, anscheinend haben sich die beiden in Ihrem Streit doch ein Stück von Fachtna und Chaco entfernt. "Ich will nicht wissen was Du weisst. Ich liebe Dich mit meinem Herzen und Satres mit meinem Verstand. Ich möchte das es so bleibt. Ich weiss, daß Satres nicht ohne Fehl ist, niemand ist das. Dieses Wissen genügt mir." Sie nimmt Finan an die Hand und ein leichtes wenn auch nicht wirklich fröhliches Lächeln ist auf Ihrem bezaubernden Gesicht zu sehen. "Gehen wir nun in die Stadt?" Sie schaut Ihn mit grossen Augen an...
Einen Augenblick scheint es, als würde Finan ihr seine Hand entziehen wollen, doch es geschieht nicht. Er blickt ebenfalls den Weg hinunter zu seinem Bruder und Chacota; Yolande kann nicht in seine Augen sehen. Etwas kühl erwidert er dann: „Nun gut, wenn du nicht interessiert bist, ich werde auch alleine mit meinem Wissen zur rechten Zeit handeln können. Und wenn Fachtna zu den Priestern kriecht werde ich ihn begleiten." Er unterbricht sich um dann lauter als nötig fortzufahren: „Ich werde dir schon beweisen, auf wen du dich verlassen kannst und wer zusammen brechen wird . . .auf Väter kann man sich nicht verlassen!" Er legt seinen Arm um Yolandes Schulter, sie spürt die Anspannung in seinem Körper. „Komm, lass uns zu Fachtna gehen und es dann hinter uns bringen." Als sie bei Fachtna und Chacota angekommen sind, sagt Finan akzentuiert: „Fachtna, kommst du, Yolande und ich wollen jetzt nach Euth gehen." Doch sein Blick schweift in der Runde und bleibt auf Chacota ruhen.

Wie, du willst einfach so gehen? Sollten wir nicht vielleicht vorher versuchen uns vor zu bereiten? Jedenfalls hatte eigentlich nicht vor in die naechste Kirche zu gehen und der Priester nagelt hinter uns die Tuer zu und steckt alles in Brand... Wie waere es wenn wir zum Orden gehen wuerden und versuchten den selben Magier zu finden, der uns dereinst aus diesen Elfenkoerpern befreite. Ihm wuerde ich eher zutrauen, dass er zumindest Rat weiss und uns nicht direkt auf die einfachste Seite beseitigt...

Finan sieht seinen Bruder verwundert an. „Elfenkörper? Ich verstehe dich nicht recht . ." er zögert, dann greift er zu seiner Schwertscheide, „aber gegen nicht erwünschten Rat von Seiten der Priester werde ich uns zu verteidigen wissen. Du scheinst dich in dieser Stadt besser auszukennen als ich, deiner Entscheidung werde ich mich anschließen. Aber wie sollen wir uns vorbereiten? Ich lasse es garantiert nicht zu, dass Aaron wieder in meinen Kopf eindringt!"
"Keine Bange. Ich denke, so viel hat Aaron inzwischen gelernt, dass es recht unangenehm werden kann, wenn er in die Gedanken anderer Leute, insbesondere unserer, eindringt. Ich dachte uebrigens, ich haette dir die Geschichte mit den Elfen mal erzaehlt. Das werde ich bei Gelegenheit nachholen. Aber jetzt sollten wir uns vielleicht beratschlagen, was wir dem Baumeister erzaehlen wollen. Ich dachte, dass wir vielleicht wage unser Anliegen vortragen sollten, ohne uns jedoch zu erkennen zu geben. Wenn er dann angemessen reagiert, koennen wir uns offenbaren. Wenn nicht, verschwinden wir wieder... Aber vor allem muessen wir dabei ruhig bleiben. Wir duerfen uns nicht zu frueh verraten..."

Finan überlegt kurz. „Ich weiss nur, das es keinen Sinn hatte Meister Pagun anzulügen. Ob eure Ritter ähnlich weise sind überlasse ich deiner Beurteilung. Obwohl ich da so meine Zweifel habe. So wie ich euren Haufen kennen gelernt habe, wird euer Baumeister doch probieren, jede Seele zu retten; ich habe da keine Sorge, dass sie uns gleich wegsperren. Also, was wollen wir ihm anvertrauen? Dass unsere Eltern Dämonenanbeter waren? Oder dass wir vielleicht welche beschwören können? Ich wüßte viel lieber, ob in mir ein Dämon wohnt, mit dem Rest könnte ich wohl leben. Aber ich werde keine Informationen aus Xpoch verraten als Gegenleistung, dass das klar ist!"

Fachtna ueberlegt lange: Was das Luegen angeht hast du sicherlich recht. Wenn ihm irgendetwas spanisch vorkommt, wird er misstrauisch und wir koennen die Sache vergessen. Was das Wegsperren angeht, bin ich mir nicht sicher, aber er wird auf jeden Fall versuchen uns zu helfen; uns aus dem Verkehr ziehen haette er schon damals koennen und es waere die weitaus bequemere und sicherere Methode fuer ihn gewesen. Er hat sich aber fuer den umstaendlichen Weg entschieden und wenn er seinen Aufwand von damals nicht vergebens werden lassen will, sollte er uns lieber helfen.
Deswegen denke ich, sollten wir ihm von Heidan erzaehlen, und zu verstehen geben, dass wir uns Klarheit darueber verschaffen wollen, ob wir nun "besessen" sind oder nicht. Ausserdem werden wir ihm erklaeren, dass wir ihn fuer diesen Dienst nicht entlohnen koennen, jedenfalls noch nicht. Dass du lange Zeit in Xpoch gelebt hast, werden wir verschweigen, denn Verschweigen ist schliesslich nicht gleich Luegen. Was sagst du dazu?

Finan blickt grimmig. „Du hast Recht, so werden wir es halten, meine Vergangenheit geht hier gewiss niemanden etwas an. Ich hoffe nur, er verlangt keine wer weiss wie hohe Gegenleistung von uns, ich denke, die Sache mit dem Artefakt drängt." Er blickt seinen Bruder aufmerksam an: „Meinst du, es hat etwas mit uns zu tun, dass gerade jetzt ein Artefakt verschwunden ist mit dem [Dämonen] auf unsere Welt gelangen können?"

"Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung. Aber ich bete darum bei allen guten Goettern, dass dies nicht mit uns zu tun hat. Aber vielleicht mag dies zu unserer Hilfe gereichen, dadurch naemlich, dass der Baumeister uns umsomehr Beachtung schenkt, als Daemonen nun zu einer allgemeinen Bedrohung werden koennten... Aber ich denke, wir haben genug Zeit mit Warten verbracht. Lass uns nun bald moeglichst aufbrechen, auf dass wir dem Spuk endlich ein Ende bereiten!"

„Ganz meine Meinung, ich bin schon gespannt, diese Stadt von innen zu sehen, von außen wirkt sie etwas düster, so zwischen den Felsen gefangen . . . mir fehlt das Meer." Finan dreht sich zu Yolande um: „Kommst du mit?" Seine Körperhaltung aufrecht, aber Yolande hört in seiner Stimme die stumme Bitte ihn zu begleiten. Und während sie nun zu dritt das Lager Richtung Ordensstadt verlassen fragt er seinen Bruder: „Was ich nicht verstehe, wenn unsere Eltern uns dies alles eingebrockt haben - was haben deine Stiefeltern damit zu tun?" Er blickt Fachtna an, seine Hand ruht in der Yolandes.

Yolande nimmt die Hand von Finan und drückt sie wohl heftiger als es nötig wäre. Sie scheint zu ahnen wie schwer es ihm fällt, diesen Weg zu Beschreiten. Stumm hällt sie seine Hand während er weiter mit Fachtna spricht. So gehen sie Hand in Hand Richtung Euth und dieses Bild zeigt trotz der momentanen Situation eine Gewisse Harmonie und auch eine gewisse Romantik.

"Ich dachte ich haette dir die Geschichte mal erzaehlt. Aber egal, die beiden hingen jedenfalls auch so einem Daemonen-Liebhaber-Clan an. Denen habe ich auch mein betoerendes Aeusseres zu verdanken. Ob sie allerdings in Kontakt mit unseren Eltern standen weiss ich nicht. Wie dem auch sei, aller Wahrscheinlichkeit nach, werden sie in dieser Sache keine weitere Rolle mehr spielen. Mein Entkommen aus deren Klauen habe ich einem eigens gelgten Feuer zu verdanken, das sie hoffentlich auch auf dem Gewissen hat... Uebrigens, ich glaube diese Geschichte muss der Baumeister auch nicht unbedingt erfahren. Sag mal, dich haben diese Daemonen-Fuzzies niemals zu finden gesucht? Und weisst du eigentlich etwas von unserer Schwester?

Finan läßt Yolandes Hand nicht los, er erwidert ihren Druck wie um sich ihrer Gegenwart zu vergewissern. „Wieso sollte der Baumeister nicht erfahren, dass du dich gegen solches Vieh zu wehren weißt, ich kann dich nur zu gut verstehen! Ein schönes Feuerchen, da wissen sie gleich, was sie erwartet." Er blickt kurz zu Yolande hinüber, dann spricht er weiter: „So viel Pech wie du hatte ich nicht, obwohl ich dich damals brennend beneidete, dass du neue Eltern bekamst und ich mit Allie in dem Waisenhaus bleiben musste. Sie haben uns mit 16 Jahren zu einer Bauersfamilie gegeben - als Magd und Knecht. Als ob ich dort mein Leben fristen würde! Deshalb bin ich auf nach

Xpoch, aber Allie wollte mich nicht begleiten, weiss der Himmel warum. Ich denke, sie ist noch dort auf dem Hof."
Bei seinen letzten Worten taucht das Stadttor von Euth vor ihnen auf - es ist soweit.
„Und du bist dir sicher, dass wir zu diesem Baumeister wollen? Na, dann mal los!" Finan schreitet forsch voran auf den ihm unbekannten Strassen, nachdem er nach dem Weg zum Büro des Baumeisters gefragt hatte. Kurz darauf stehen sie zu dritt vor der Tür, zwei Wachen blicken die kleine Gruppe misstrauisch an. Leise zu den anderen: "Da waeren wir also. Das ist die letzte Chance zurueck zu gehen..." Dann laut an die Wachen gewandt: "Seid gegruesst werte Herren und entschuldigt unser unangekuendigtes Eindringen. Wir sind hier, weil wir ein Gespraech mit dem Baumeister suchen. Und obwohl wir nicht angekuendigt sind, moechten wir euch dennoch bitten ihm zu melden, dass hier Yolande und Fachtna stehen, Gefaehrten von Satres de Espada, und Finan, der Bruder von Fachtna, den er noch nicht kennen wird. Vielleicht erinnert er sich, dass er schon einmal so gnaedig war mir zu helfen. Ich moechte ihn nun erneut um Rat fragen in einer fuer mich aeusserst -ja vielleicht lebenswichtigen- Angelegenhheit, und es mag sogar sein, dass nicht nur mein und das Schicksal meiner Freunde, sondern das Schicksal vieler von seiner Unterstuetzung abhaengen..."

Eine der Wachen nickt den drei Neuankömmlingen zu und sagt: "Wartet einen Augenblick." Er verläßt seinen Posten um durch die Tür zu verschwinden. Kurze Zeit später, kehrt er mit dem Sekretär des Baumeisters zurück.
"Guten Tag die Dame, guten Tag die Herren. Mein Name ist Paldichan, und ich bin der Privatsekretär des Baumiesters.
Ihr begehrt eine Audienz beim Baumeister? Wie euch sicherlich bewußt ist, ist der Baumeister ein vielbeschäftigter Mann und es kommen viele hierher, die behaupten, daß das Wohl der Welt von dem Gespräch abhängt. Ihr müßtet schon ein wenig mehr in die Tiefe gehen, wenn ihr wirklich von mir erwartet, daß ich euch in den vollen Zeitplan des Baumeister hineinstopen soll."

Als Yolande die Worte des Sekretärs hört und auch die Frage nach dem tieferen Sinn des Sachverhaltes drückt sie sanft aber bestimmt Finans hand und zieht seinen Arm ein kleines Stück nach unten um ihm zu signalisieren, daß es wohl besser wäre wenn Fachtna auf die Frage antwortet. Dabei schaut sie Finan nicht an sondern jetzt im speziellen Fachtna.

Und auch Finan blickt zu Fachtna, unsicher, welches die richtigen Worte sind. Aber wie immer ist auch ein leicht trotziger Ausdruck auf seinen Zügen zu erahnen.
Bei den folgenden Worten von Fachtna presst er Yolandes Hand, dass es fast schmerzt. Und mehr ahnt Yolande als dass sie es spürt, seine andere Hand wandert zum Schwert . . .

"Seid gegruesst werter Paldichan, mit Verlaub, aber es handelt sich hier um eine etwas delikate und sehr persoenliche Angelegenheit, die wir nur aeusserst ungern an Dritte weitergeben. Da wir uns aber des Zeitplanes des Baumeisters bewusst sind, moechten wir euch gerne so viel mitteilen, dass wir arge Befuerchtungen und vielleicht sogar Hinweise haben, bezueglich des neuerlich immer haeufigeren Auftretens von Daemonen. Vielleicht waeret ihr so freundlich dem Baumeister dies mitzuteilen, und ihm auch unsere Namen zu melden, da er sich vielleicht an diese erinnert und uns deswegen einige seine kostbaren Minuten schenken wird. So es denn ueberhaupt nicht heute einzurichten ist, waeren wir ob der Wichtigkeit der Situation auch gerne bereit auf morgen oder die naechsten Tage auf ihn zu warten..."

"Ich wiederhole mich nur ungern, aber einige Leute, die hierherkommen und sagen, daß es mehr [Dämonen] gibt, sind keine besonders dringende Verabredung für den Baumeister. Ich werde ihm eure Namen mitteilen. Kommt in zwei Stunden wieder, dann kann ich euch vielleicht näheres sagen."
"Seid herzlich bedankt, und entschuldigt demuetigst unser Eindringen, wir werden dann in zwei Stunden wieder hier sein. Habt Dank fuer all eure Muehen..."

Finan grummelt: „Möchte wissen, welche Mühen du meinst, mehr als ein paar Worte hat er bis jetzt nicht an uns verschwendet."
Ohne das andere es hoeren koennen antwortet Fachtna: "Das war nur hoeflich gemeint. Wenn er uns nicht durchlaesst, koennen wir gleich verschwinden. Lass uns hoffen das der Baumeister uns wirklich empfaengt..."
„Weißt du denn keine andere Möglichkeit? Es scheint mir nicht so als ob wir große Chancen hätten, diesem Baumeister unser Problem vortragen zu können. Und was machen wir in den zwei Stunden, kennst du dich in dieser Stadt aus? Was unternehmen wir?"

"Gar nichts. Wir warten einfach, gehen was essen oder trinken, wenn ihr moegt. Ausserdem denke ich, dass unsere Chancen nicht so schlecht stehen. Und bevor wir keine definitive Abfuhr haben, werde ich mir auch nicht den Kopf darueber zerbrechen."

Finan nickt entschieden. „Ich würde mich hier gern etwas umsehen. Eine seltsame Stadt . . . aber irgendwie gefällt sie mir, sie ist so . ." er zögert, „ernsthaft. Oder würdevoll?" Fast scheinen ihm seine Worte etwas peinlich, trotzdem spricht er weiter. „Wenn auch zu still. Wie kommt es, dass sich alle so gut vertragen? In Xpoch sah das Volk auf den Strassen anders aus!" Er dreht sich fragend zu Yolande um.
"Nein. Waren das eben positive Worte aus Deinem Mund? Na das wird doch noch mit Dir mein Schatz." Bevor Finan etwas erwiedern kann nimmt Yolande sein Gesicht in beide Hände und küsst Ihn. Danach zeichnet ein breites Lächeln ihr Gesicht.
"Natürlich, ich will die Stadt auch sehen. Sie ist ja wahrlich anders als Xpoch. Aber lasst uns schnell laufen denn 2 Stunden sind kurz und mein Magen grummelt auch schon."
Dies gesagt, steht yolande auf und zieht Finan mit und im umdrehen fragt sie an Fachtna gerichtet "Kommst Du?".
Die nächsten Minuten ist Finan auffallend still, aber wer in sein Gesicht blickt sieht einen glücklichen Jüngling vor sich.
Euth ist anders als Xpoch. Vor allem ist es jünger. Dazu kommt, daß Euth sehr wohlhabend ist und die Menschen hier überwiegend eine dunklere Haut besitzen, als die Menschen andernorts in den Hügelstätten. Dann sind da noch die Zwerge ...
Aber vor allem ist Euth teuer, denn der Tempel zieht viele Pilger heran und eine ganze Industrie hat sich darum gebildet.
Andererseits kann man wohl jede Art von Essen hier finden und die am besten frequentierten Gaststätten liegen um den Tempel herum, am Eingang ins Tal und um den Aufgang zur Burg herum. Finans Schritte führen ihn fast automatisch in die Nähe der Burg, bis er vor einem der Gasthäuser stehenbleibt, dem ‘Veneravel’. „Was meint ihr?"
Yolande sieht sich um. Der gefallene Schnee taucht die Burg in ein reines weiss, nur auf dem Weg zum Tor sind Fussabdrücke und Wagenspuren zu sehen. Hier, in diesem Viertel ist es weit weniger Laut als im Zentrum der Stadt. Nicht, daß hier wenig los ist aber die Leute verhalten sich anders. Sie sind überaus vornehmlich gekleidet und unterhalten sich in Ruhe. Die Taverne vor der sie stehen ist eigentlich mehr ein Gasthaus. Ein sauberes und gepflegtes Schild weisst es als gut situiert aus. Von drinnen ist ein sanfter roter Schein zu sehen und die Fenster sind sauber und gepflegt. Man sieht hinter den an den Rändern mit Eisblumen bedeckten Scheiben rote Gardienen aus schwerem Stoff.
Als Yolande gerade ansetzten will etwas zu sagen biegt eine Patroullie der Stadtgarde auf Pferden in langsamen Trab um die Ecke. Ihr Blick fällt auf einen besonders grossen und charismatischen Mann. Als sie sich ihrer Handlung bewusst wird, schaut sie kurz zu Finan und meint dann: "Sie sieht sehr vielversprechend aus. Aber ob wir uns das leisten können? Nichts desto trotz werde wir hier sicherlich eine gute warme Mahlzeit bekommen."

Finan folgt mehr zufällig Yolandes Blick und auch er bemerkt den Mann, der an der Spitze des Trupps den steilen Weg zur Burg heraufreitet. Für einen Augenblick werden seine Augen schmal als schätze er den anderen ein, dann fängt er jedoch an in seinen Taschen zu kramen und fördert einige Münzen zutage. Er öffnet mit Schwung die Tür des Gasthauses und sie treten ein. Ein bunte Mischung an Pilgern und Einheimischen bevölkert die Wirtsstube, Finan zieht den Bruder und die Freundin in eine noch freie Nische, von der aus sie einen guten Blick auf das Publikum haben. „So sehen hier also die Ritter der Hand aus", sagt er und der argwöhnische Lauscher würde einen Hauch von Boshaftigkeit in seiner Stimme vernehmen können.

Das innere der Lokalität entspricht dem äußeren Schein. Alles ist sehr gepflegt, die Tische sauber und mit einer grünen viereckigen Tecke abgedeckt. Die Bänke sind gepolstert mit einem roten weichen Stoff. Der Boden ist aus Holz welches wohl gebohnert zu sein schein. Es gibt einen grossen Saal mit mehreren Tischen an dessen Rand sich kleinere, zum Saal hin offene Kabienen anschliessen. In einer dieser sitzten die 3. Es wird nur gedämpft gesprochen, weit weniger laut als in den Schenken in denen Yolande aufgewachsen ist oder in denen sich die Gruppe sonst so niederlässt. Es gibt eine kleine Bar hinter der ein junger, gut frisierter und sauber angezogener Mann gerade Wein aus einer Karaffe einschenkt. Auf den Tischen stehen kleine Öllampen und im hinteren Teil spendet ein offener Kamin Wärme in den Raum. Aus der Küche kann man das hantieren der Köche leise vernehmen. Doch über allem liegt der Duft von etwas süssem, gepaart mit dem würzigen Duft aus der Küche. Die Luft ist ein wenig dick da wohl aufgrund der Kälte draussen nur wenig gelüftet wird.
Als sie Platz nehmen wendet sich Yolande an Finan "Wenn Du es so sehen willst, ja. Wie Du schon gemerkt hast ist diese Stadt anders als Xpoch und die Leute hier sind anders. Hier bedarf es keiner radikalen Eingreiftruppe sondern einer Respekt ausstrahlenden Manschaft....glaube ich."
Im selben Augenblick erscheint eine junge zierliche Bedienung mit gesenktem Blick, begrüsst Yolande, Finan und Fachtna freundlich aber unpersönlich und fragt dann, was man bestellen möchte. Finan schenkt der Bedienung keine Beachtung, er dreht sich zu Yolande um und giftet: „Sie müssen bei diesen braven Bürgern auch nicht ihr Können unter Beweis stellen. Es reicht, wenn sie sich auf dem Rücken ihrer Gäule halten können." Dann wendet er sich abrupt der Bedienung zu und gibt seine Bestellung auf, danach fixiert er herausfordernd Yolande.

Erst bemerkt Yolande garnicht, daß Finan sich zu Ihr gewandt hat da sie ihre Bestellung aufgeben wollte doch als die Worte lauter als angebracht aus dem Munde Ihres Liebsten sprudeln dreht sie sich zu Ihm um "Ähh? Was hat Dich denn jetzt verstimmt Schatz? Sie sind wahre Ritter, das kannst Du mir glauben. Wir können gerne nach dem Essen einen dieser Ritter zu einer kleinen Kampfübung überreden?! Aber ich möchte das nicht und darum wirst Du es auch nicht tun, oder?" Dabei lächelt sie Ihn zuckersüss an. "Ich will nicht, daß jemandem und im speziellen Dir etwas passiert, okay?" Bei diesen Worten streicht sie Finan sanft über die Haare und über die Wange, weiterhin zuckersüss lächelnd.
"Und, was magst Du essen?"

"Ich will euch beiden ja nicht unterbrechen, aber haben wir eigentlich die Zeit fuer ein ausgiebiges Essen? Eigentlich hatte ich dies nicht zu einer Besichtingungstour ausarten lassen wollen. Ich bin nervoes genug und moechte die Sache so schnell wie moeglich hinter uns bringen. Und eines noch zu den Rittern: wenn etwas schief geht, werden wir sie noch nah genug betrachten koennen und wir sollten wohl bedacht sein sie nicht zu sehr herauszufordern uns ihr Koennen zu demonstrieren. Egal was passiert!!"

Yolande schaut kurz Fachtna an und dann lächelt sie der Bedienung zu "Einen kleinen Augenblick noch. Danke." Sie wendet sich wieder Fachtna zu, unter dem Tisch nach Finans hand suchend "Du hast natürlich Recht, wir sollten versuchen jeglichen Ärger zu vermeiden, Entschuldige. Wegen dem Essen allerding...wir haben noch gut eine Stunde Zeit, ich denke das sollte für eine Warme Suppe und eine Glas Milch reichen, oder? Wir werden rechtzeitig zurück sein." Darauf hin dreht sie sich wieder um und sagt zu niemanden gewandt: "Ich glaube ich nehme die Eierkuchen mit Marlmelade. Es ist nicht zu teuer, geht schnell und ist äußerst lecker...zumindest da, wo ich sie immer gegessen hab."
Sie drückt zärtlich Finans Hand.

Finan beachtet seinen Bruder nicht, unwirsch wischt er Yolandes liebkosende Hand weg, zornig erwidert er, seine Stimme voll Abfälligkeit: „Oh, gewiss, sie sind wahre Ritter, während ich dein Schoßhündchen geworden bin, das man mit einschmeichelnder Stimme am Leben halten muss. Damit ihm kein dahergelaufener Strassenköter Schaden zufügen kann. Natürlich werde ich keinen von ihnen fordern, aber nicht, weil DU es so willst, sondern weil wir wegen einer anderen Sache in diese Stadt gekommen sind. Behandele mich nicht wie dein Eigentum!"

Völlig verdutzt schaut Yolande Finan an. Dann besinnt sie sich und meint ernst "Du hast recht. Ich bin es nunmal gewohnt meine weiblichen Vorzüge einzusetzten. Ich will nur vermeiden das es zu Problemen kommt. Ich will DIr keine Anweisungen geben denn das magst Du nicht, ich will Dir keine Ratschläge geben, die akzeptierst Du eh nicht. Sag mir, wie ich es anstellen soll! Du hast Recht, es war mein Fehler. Entschuldige."
Mit grossen Augen schaut Yolande Finan an während Ihre Hand wieder die von Finan sucht, jedoch viel zögerlicher als vorher.

Finan räuspert sich,: „Hey, so bös war es nicht gemeint, ich mag es halt nur nicht, wenn man mir Vorschriften macht oder mich wie ein kleines Kind behandelt." Dann grinst er: „Entschuldigung angenommen." Finan drückt ihre Hand, jedoch nur kurz, dann läßt er sie wieder los und wendet sich an Fachtna und man meint, einen gewissen Triumph in seiner Stimme zu vernehmen: „Komm, eine Kleinigkeit im Magen kann dir auch nicht schaden, wenn wir uns nachher zu den Stadttoren hinaus prügeln müssen solltest du bei Kräften sein." Er lacht, doch sein Blick auch Herausforderung an Yolande. „Wir teilen uns mein Huhn und meinen Schoppen."

Yolande lächelt eines Ihrer vollen herzerfrischenden Lächeln und dreht sich dann um um der Bedienung zu winken, was sie auch tut. Danach gibt sie Finan einen flüchtigen Kuss und meint: "Machen wir". Sie besinnt sich dann aber auf die Lokalität in der sie sich befinden. Sie schaut kurz zu Fachtna und fragt "Hunger??" Dabei zieht sie ihre rechte Augenbraue ein wenig hoch.

Nachdem das Essen gemundet(und die Geldbeutel gelehrt )hat, sind die zwei Stunden auch schnell vorbei. Fast müßt ihr euch hetzen, um nicht unhöflich zu spät zu kommen. Der Sekretär empfängt euch und gibt euch die frohe Botschaft, daß der Baumeister empfangen wird.
Ihr werdet hineingelotst und der Baumeister erwartet und begrüßt euch.
"Nun, was kann ich für euch tun?"
Yolande steht, die Hand haltend hinter Fachtna und schaut sich den Raum an. Er ist stivoll aber zweckmässig eingerichtet. EIn riesiges Regal schmückt die linke Raumseite. Viele Bücher und Schriftrollen liegen darin, jedoch keine Spur von Staub. Es schein, als wären alle Bücher vor kurzem noch gebraucht worden. In dem Raum liegt ein rot-brauner dicht gewobener Teppich. An der Kopfseite des etwas länglichen raumes ist eine Einbuchtung zu sehen, die an einen Kamin erinnert, jedoch brennt dort kein Feuer. Nur ein warmer Luftzug dringt aus der Nische. Anscheinend wird das Haus aus dem Keller heraus geheizt. Über der Niesche hängen 2 Flaggen und ein Schild mit dem Symbol des Stabes. Vor der Niesche steht der grün gepolsterte Stuhl vor einem von Papieren und Schriftrollen bedeckten Tisch.

Gegenüber des Bücherregals ist eine große ´Fensterfront die den Blick auf einen Teil der Stadt freigibt. Nachdem sich Yolande ein wenig umgeschaut hat und erkennt das niemand etwas sagt schaut sie zu Finan: "Nun?"
"Seid gegruesst, vielleicht erinnert ihr euch noch an mich. Ich bin Fachtna, einer der Weggefaehrten Satres de Espadas. Sicherlich ist euch auch Yolande hier wohl bekannt, wenn nicht persoenlich, dann doch aus Satres' Berichten. Ausserdem moechte ich euch meinen Bruder vorstellen: Finan. Wir haben uns erst kuerzlich nach langer Trennung wieder gefunden. Dieses Zusammentreffen ist auch teilweise der Grund dafuer, dass wir eure kostbare Zeit in Anspruch nehmen. Beginnend mit diesem Treffen sind uns aus verschiedenen Quellen unterschiedlichste Details ueber unsere Vergangenheit, insbesondere unsere Herkunft, offenbart worden, die aeusserst Besorgnis erregend waren, so diese Informationen denn zutreffen. Es wurde mir unter anderem zu Ohren getragen, dass meine Pflegeeltern entscheidend an der Wiederkehr der Daemonen beteiligt waren, ja meine wahren Eltern vielleicht sogar selbst den Samen des Boesen in sich trugen. Daher moechte ich mein Schicksal nun erneut in eure Hand legen, respektive mich einem eurer faehigen Magier anvertrauen, um Licht in dieses Dunkel zu bringen und mir Gewissheit zu verschaffen ob diese Offenbarungen der Wahrheit entsprechen und auch ich ein Vorbote der Wiederkehr der Daemonen bin..."

"Nun, euer Vertrauen ehrt mich, nur muß ich euch enttäuschen. Wir sind ein Orden, daß heißt wir sind eher mit der priesterlichen Magie vertraut, denn mit der arcanen. Daher werde ich euch nicht unseren Magiern ausliefern, sondern unseren Priestern. Bevor ich jedoch wertvolle Resourcen dafür abziehe, hätte ich jedoch gerne noch ein paar informationen mehr, u.a. wie ihr zu euren Informationen gekommen seit."

Fachtna erwidert: "Zum einen Teil erinnere ich mich leider noch allzu gut an meine Stiefeltern, trage ich doch genug Andenken an diese Zeit offen mit mir herum. Zum anderen mehrten sich in letzter Zeit Geruechte diesbezueglich. Insbesondere trafen wir jemanden, der uns ob dieser Vergangenheit zu Leibe ruecken wollte, wie hiess er noch gleich...?"

„Heidan Indalf!" entfährt es Finan unwillkürlich. Erst scheint es, als ob er nicht weitersprechen wolle, doch dann sagt er mit klarer, offener Stimme: „Er war ein Sohn Veshnas, der behauptet hat, dass seine Brüder unsere Eltern besiegt hätten und uns in ein Waisenhaus gebracht hätten. Damals muss ich etwa vier Jahre alt gewesen sein. Andere Informationen haben wir nicht, doch warum sollte er gelogen haben?"

"Nun, warum sollte ein Sohn Veshnas lügen? Für ihr Lügen sind sie nicht bekannt, aber für ihre Wortbrüche, ihren Verrat und ihre Hinterhältigkeit, alles im Dienste Veshnas. Nun, dann werde ich euch zu einem Priester schicken und euch einmal untersuchen lassen."
Er setzt sich hin und schreibt eine kleine Anweisung.

„Das war es schon, Ihr nehmt uns nicht fest oder lasst uns zu dem Priester begleiten um sicher zu stellen, dass wir auch wirklich dort hingehen?" Dann wendet er sich Fachtna zu. „Siehst du, keiner schenkt ihm so viel Beachtung wie Chacota das tut! Es ist nichts an diesen Anschuldigungen, wahrscheinlich wollte er nur den Mord an unseren Eltern rechtfertigen!"

"Nun, ich nehme die Anschuldigungen schon ernst, denn ich weiß wehr ihr seid, zumindest bei den meisten von euch. Aber wir befinden uns im Krieg und mein Personal ist begrenzt, wie auch meine Zeit. Daher vertraue ich euch lieber, den weg selber zu gehen, als jemanden von einer Arbeit abzuziehen. Der Weg steht auf der Rückseite.
Der Priester wird euch empfangen. Es könnte allerdings sein, daß er die nötigen Rituale nicht sofort ausführen kann. Habt ihr sonst noch etwas? Sonst würde ich mich jetzt gerne wieder anderen Dinge zuwenden."

"Habt Dank fuer eure Hilfe! Wir werden uns sogleich auf den Weg machen. Entschuldigt noch einmal, dass wir euch damit belaestigt haben..."
Nachdem sie den Baumeister verlassen haben: "Dies war allerdings leichter als ich erwartet habe. Aber der schwierigste Teil des Weges steht uns noch bevor... Was deine Frage angeht, Bruder: warum sollte er uns abfuehren? Schliesslich sind wir zu ihm gekommen, und warum sollten wir jetzt verschwinden... Wir sollten uns gleich auf den Weg machen: die Wahrheit liegt zum Greifen nah!"

„Da stimme ich dir zu, auch wenn ich deinen Baumeister für zu leichtgläubig halte. Nun bin ich gespannt, welchem Gott dieser Priester dient." Er zögert, dann: „Ich möchte wissen, welche Geheimnisse er zu enthüllen vermag."

Das schlechte Wetter und die Erwartungen lassen den Weg zum Priester länger erscheinen, als er ist. Das Haus in dem der Priester wohnt, ist bescheiden, dient aber wohl mehreren Menschen als Unterkunft. Ein älterer Mann öffnet auf das Klopfen und führt euch nachdem er den Brief vom Baumeister gesehen hat, direkt zu einem Mann, um die dreißig, der von verschiedenen anderen jungen Männern in Meditation umringt ist. Was euch auffällt, ist, daß die anderen Männer eher den Eindruck von Kriegern, denn von spirituell erleuchteten machen. Auch ihre Frisuren deuten eher auf Ritter hin. Der Mann, der diese Meditation leitet, wendet sich euch zu, erhebt sich gewandt und ergreift den Brief, ohne ein Wort zu verschwenden. Dann deutet er euch, ihm in einen Raum abseits des Meditationsraums zu folgen. Der alte Mann begleitet euch und als ihr in dem zweiten, etwas weniger schlichten, mit stühlen und einem Pult versehenen Raum angelangt seid, wendet sich der alte Mann an euch.
"Ich bin Smides, die Stimme. Meister Cowyn bittet euch, ihm alles genau zu erzählen, genauer, als ihr es dem Baumeister erzählt habt. Er kann euch nicht versprechen, daß er euch helfen kann, aber er kann nach einer Hilfe suchen, wenn er keine hat."

Finan blickt kurz zu Fachtna hinüber, dann räuspert er sich und sagt: „Ich will den Anfang machen, wenn auch mein Bruder die meisten Informationen und Narben besitzt. Mein Name ist Faithleann, doch alle nennen mich Finan. Wir sind in einem Waisenhaus aufgewachsen, unsere Eltern habe ich nie kennengelernt, also meine, die von Fachtna und seiner Zwillingsschwester Ellie. Fachtna wurde dann adoptiert, aber das muss er selber erzählen. Ellie und ich blieben auf jeden Fall in dem Waisenhaus bis wir alt genug waren, um auf einem Bauernhof für unser Leben selbst aufkommen zu können. Ellie ist wohl noch dort, aber ich habe mir andere Arbeit gesucht . . bis ich vor ein paar Monaten durch Zufall Fachtna wiedertraf." Seine Stimme fest und ohne Zögern. „Und nun sagte ein Mann vor einigen Tagen zu uns, dass seine Brüder im Orden - im Orden der [Söhne Veshnas] - damals unsere Eltern töteten, da sie Dämonenbeschwörer gewesen seien und sie wollten uns auch gleich töten, da es sich angeblich in der Familie weiter vererben würde. Aber einer hatte Mitleid mit uns und brachte uns ins Waisenhaus. Und nun wollen wir wissen, ob wir wirklich in der Lage sind [Dämonen] zu beschwören; ob die Gabe in uns sitzt und wie wir sie loswerden können. Den Rest muss euch Fachtna erzählen." Und er blickt wieder zu seinem Bruder.

Der alte wendet sich Finan zu: "Der Meister sagt, daß er nicht begreift, was euer Problem ist. Jeder, der nur ein wenig übt, hat die Gabe, [Dämonen] zu beschwören. Es ist keine Gabe, die Ängstigen muß. Das einzige wovor ihr euch Fürchten müßt, ist, daß ihr diese Gabe auch wirklich verwendet. Nur weil ihr eine dunkle Gabe habt, heißt das nicht, daß eure Seele dunkel werden muß, wenn ihr dennoch dem rechten Pfad folgt."

(wie sich später herausstellte, hatten die Pflegeeltern Fachtnas, an deren Tod er nicht ganz unschuldig war, mit ihren Kruden Ritualen einen Bösen Samen aus ihm gebannt. Finan trug zu diesem Zeitpunkt ebenfalls einen solchen Samen in sich, der jedoch von Meister Cowyn gebannt werden konnte)


Conjurers Gambit 2